Die aktuellen Systeme im Vergleich:

Traktionskontrolle - Infos allgemein:                                                                                Stand: November 2012

Wer kann eine Traktionskontrolle (TC) gebrauchen?

Jeder der am Kurvenausgang wartet bis er Vollgas gibt und jeder, der das Risiko des Highsiders minimieren möchte.

Systeme: welches ist für mich das Richtige?

Es gibt zwei grundsätzlich unterschiedliche Funktionsweisen:

Radsensor gesteuerte Systeme:  Nemesis, Grip One, IRC  und die Profisysteme von Motec, Marelli und Bosch.

„Rate of Change“ -Systeme:  Bazzaz und Rapid Bike

Wie funktioniert das?

Bazzaz:

Einfach und genial zugleich:  Es wird hauptsächlich die Hinterraddrehzahl beobachtet und zwar ob diese gleichmäßig und realistisch zunimmt,unter Berücksichtigung des jeweiligen Ganges, der Drosselklappenstellung und des Drehzahlbereiches. Bei Fahrzeugen die keinen Drehzahlsensor am Getriebeausgang oder Hinterrad haben, wird die Hinterraddrehzahl aus Motordrehzahl und Gang 1:1 errechnet Sobald das Hinterrad anfängt zu schnell hochzudrehen greift das System ein, erst soft und wenn das nicht reicht mit gezielten Zündaussetzern einzelner Zylinder, bis zum pulsierenden abschalten.  Die Situation ist immer gleich, wenn das Hinterrad anfängt durchzudrehen, egal ob Nass oder Trocken, viel oder wenig  Grip, großer oder kleiner Reifen, lange oder kurze Übersetzung. Man beginnt mit einem recht frühem und sicherem eingreifen und dreht dann am 10 stufigem Drehregler am Lenker während der Fahrt den Eingriff Klick für Klick zurück, bis die Anzeige Power LED im Cockpit spät genug den Eingriff signalisiert. Die Beobachtung der Hinterraddrehzahl geschieht über den Tachosensor, bei Fahrzeugen wo kein ausreichendes Signal vorhanden ist, wird ein extra Sensor mitgeliefert. Um sauber arbeiten zu können geht die Bazzaz unter anderem auf alle Einspritzdüsen, alle Zündspulen, Drosselklappensignal, Gangsensor  und einige andere Sensoren. Die Steuerboxen sind dementsprechend natürlich für jedes Modell unterschiedlich programmiert.

Vorteile:

 Einfach und funktionell, nach Einweisung unproblematisch  durch den Fahrer zu benutzen und z.B.  verständlich anzupassen.

Inklusive  Fuelcommander (wie Powercommander) mit Selfmapoption

Inklusive Schaltautomat

Gangselektiv einstellbar (TC für jeden Gang separat anpaßbar)

Diagnosemodus

Keine Umprogrammierung  notwendig bei z.B. schnellem Wechsel auf Regenreifen.

Kleiner Funktionscheck im Stand und  kompletter Funktionscheck auf jedem Prüfstand möglich.

Vorderraddrehzahl spielt keine Rolle, man wird nicht „eingebremst“ bei Wheelys o.ä.

 Software kostenlos,  unschlagbares Preis-Leistungs-Funktionsverhältnis.

Sie können auf unsere Erfahrung „zugreifen“. Wir betreuen einige Systeme in der IDM und es ist nicht ohne Grund die weltweit meistverkaufte TC.

Nachteile:

Normales  Fahrverhalten ist Vorrausetzung. Also nach dem hineinfahren in die Kurve das Gas anlegen und dann aufziehen.  Ein nicht sinnvolles,  gefühlloses „herumreißen“ des Gasgriffes würde zu Rutschern führen, die spät oder gar nicht gefangen werden.   

 

Radsensor gesteuerte Systeme:

Völlig logisch und für jeden leicht nachvollziehbar erscheint der Vergleich der Raddrehzahlen, abgetastet über digitale Sensoren vorn und hinten, Radumfänge millimetergenau gemessen und dann einprogrammiert.  So weit so gut, bis die ersten Kurve kommt.

Jetzt interessieren nicht mehr die Umfänge sondern die seitlichen Rollradien und die sind von Reifen zu Reifen unterschiedlich und verändern sich noch einmal je nach Schräglagenwinkel.

Als nächstes kommt noch die unterschiedliche Verformung der Reifen in Abhängigkeit von Luftdruck, Fahrergewicht, Leistung des Motorrades und momentane Gripsituation dazu.

In diesem Stadium erkennt die Steuerbox dann schon mal locker 20% Schlupf, ohne das überhaupt echter Schlupf aufgekommen ist. Natürlich werden einige dieser Abweichungen und Veränderungen in der Software berücksichtigt, doch das betrifft nur einen Teil der Werte, hier ist also ein erfahrener Programmierer gefragt.

Hiermit möchte ich keinesfalls sagen, dass diese Systeme nicht funktionieren. Sie arbeiten nur nicht so klar, wie man sich das am Anfang vorstellt oder wie es oft dargestellt wird.

Eine genaue Programmierung mit Berücksichtigung z.B. der Reifenkonturen und Abstimmungsfahrten sind nach meiner Meinung unerlässlich, eigentlich  bei sich ändernden Bedingungen erneut und beim Reifenwechsel auf eine andere Kontur ohnehin wieder.

Hier kann man erahnen warum in den Profilagern so viele Programmierer beschäftigt sind...

Vorteile:

Bei richtiger Programmierung sind die Systeme sehr sicher, es ist fast unmöglich über das Hinterrad wegzurutschen.

Nachteile:

Aufwendigere Programmierung, wenn man im „sicheren“ Bereich bleibt, kann man schnell Rundenzeit einbüßen.

Neuprogrammierung  notwendig beim Wechsel auf andere Reifen/Räder

Neuprogrammierung oder Anpassungen notwendig für unterschiedlich schnelle Fahrer, b.z.w. Fahrweisen.

Funktionsprüfung nur im Fahrbetrieb möglich.

Systeme  arbeiten mit zusätzlichen Radsensoren, bei Rad oder Reifenwechsel ist darauf zu achten, dass die nicht beschädigt werden und die entsprechenden Geberringe/Schrauben  maßgenau und  gleich sind.

 

Fazit:

Eins haben alles Systeme gemeinsam: Das Risiko eines Highsider sinkt um über 80 % !

Für Motorräder, für die es das Bazzaz System gibt, empfehle ich auch dieses, nicht nur weil ich der Importeur bin, sondern aus klarer Überzeugung.

Ich fahre und teste selbst und verkaufe alle Systeme, die ich für funktionierend halte. Das sind derzeit Grip One, Nemesis und natürlich Bazzaz.

Wenn z.B. ein Kunde ein radsensorgesteuertes System haben möchte, weil er diese Technik eher nachvollziehen kann, dann informiere ich über alle Vor- und Nachteile und baue gerne dass ein, was er möchte.

 

Zu meiner Person:

Erste Rennen bei den Ducati Club Races 1991

Dann Supersport OMK Pokal und Supersport DM

1995 Battle of Twins auf Bohnhorst Ducati -  Gesamtsieg

1997 Gleichzeitig RS250 Cup und Bears auf Ducat 955 SPS beide Klassen Vizemeister

1998, das gleiche, mit dem selben Ergebnis.

2000 IDM Superstock auf RSV Mille und Sieg in der 2 Zyl. Gesamtwertung

2000 Langstrecken WM 24Std. gesamt 7. bei der Speedweek Oschersleben

2004 Gesamt 2. In der Aprilia Mille Challenge

2005 Gesamtsieg GEC auf ZX10R

Danach nur noch Rennen um Komponenten zu testen...

 

Z.B.     2008Speedweek auf Ducati 1098

2009 Speedweek auf ZX10R mit Bazzaz,

Damit hatte ich die schnellste Rundenzeit auf nasser Strecke gegen die WM-Cracks!!!

 

2011 habe ich in der DRC Saison mit dem Bazzazsystem gegenüber dem originalen System in der ZX10R auf  vier verschiedenen Strecken im Durchschnitt  1,5 Sekunden Rundenzeit gewonnen.

Von meinem derzeitigen Speed würde ich mich als schnellen Hobbyfahrer bezeichnen.

 

Zur Orientierung meine Rundenzeiten:         Oschersleben1,33

Schleiz 1,34

Hockenheim Gr. Kurs 1,50 .....man wird älter.